Reporter: „Frau Asumang, Sie gehen dahin, wo andere weggucken.
Warum tun Sie sich das an?“
Mo Asumang: „Der Zuschauer identifiziert sich beim Film immer mit dem Protagonisten. Das hat aber einen ganz anderen Effekt, wenn es in einem Dokumentarfilm darum geht, Rassisten zu treffen.
Der Zuschauer identifiziert sich mit mir als Afrodeutsche und spürt am eigenen Leib, wie es ist, Rassismus zu erfahren.
Sie haben Recht: Sonst schaut man gerne weg.
Das kann man in diesem Fall aber nicht.“

(Zitat: Berliner Morgenpost, 13.04.2014)

Am 13.12.2022 begrüßte das Berufskolleg Barmen Europaschule mit großer Freude die renommierte Journalistin, Dozentin, Regisseurin und Botschafterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes Mo Asumang in der Aula an der Diesterwegstraße.

Im Rahmen des Schulschwerpunktes als Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage fand zunächst eine Präsentation des von Mo Asumang produzierten Dokumentarfilms „Die Arier“ statt, in dem die Regisseurin den Ursprung des Arierbegriffs sowie dessen Missbrauch durch Rassisten in Deutschland und den USA thematisiert.

Interessiert verfolgten die anwesenden Schülerinnen und Schüler aus den Bildungsgängen der Handelsschule (Berufsfachschule I, II), der Kaufmännischen Assistenten Fremdsprachen und der Höheren Handelsschule den Dokumentarfilm. Insbesondere die Interviewsequenzen des Films, in denen die Afrodeutsche Mo Asumang mit Rassisten in direkten Kontakt tritt und Interviews mit diesen führt, wirkten sehr eindrücklich auf die anwesenden Schülerinnen und Schüler.

Im Anschluss an die Präsentation des Dokumentarfilms fand eine offene Diskussion zu den Themen Rassismus und Antidiskriminierung statt, bei der die Schülerinnen und Schüler viele persönliche Fragen stellen konnten und mit der Referentin in einen regen Austausch traten.

Im Rahmen des Austauschs teilte Mo Asumang, die als Tochter einer Deutschen und eines Ghanaers selbst mit vielen rassistischen Anfeindungen zu kämpfen hat, ihre Erfahrungen während des Drehs mit den Schülerinnen und Schülern. Sie berichtete über ihre Angst, viele rassistische Übergriffe auf sie, eine Morddrohung, die sie erhalten hatte und zeigte auf, wie jeder Einzelne von uns sich verhalten kann, wenn er oder sie mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert wird.

Mo Asumangs deutliche Botschaft: das Gespräch zu suchen; dies sei unglaublich wichtig. Denn über die eigenen Erlebnisse und persönliche Rassismuserfahrungen zu sprechen und ebenso das Gespräch mit Rassisten direkt zu suchen, könne bei der Bewältigung solcher Erfahrungen helfen. Die Referentin ermunterte die Schülerschaft, sich außerdem gegen jegliche Form von Rassismus zur Wehr zu setzen.

Clarissa Wormsbächer